Donnerstag, 15. März 2012

"baum."

die kunst, zeit effektiv zu verschwenden. darin bin ich großmeisterin. es ziehen unzünftige, zukunftsverleumdende tage, wochen, jahre orientierungslos ins land. schreibe ich, bis ich bemerke, dass ich seit monaten kaum noch schreibe (geschweige denn lese, das war schon immer ein problem, meine bücherregale sind blender, bin schon ganz blind für meine geistige verwahrlosung, aber ach gott, sie sind doch selig, die dementsprechend armen). hingegen ist regelmäßigen lesern und leserinnen (ich lese mich gegen) sicherlich aufgefallen, dass das textile werken einen unleserlich großen platz in meinem leben eingenommen hat. bald werde ich mein zimmer nicht mehr betreten können, ohne dabei meinen gehäkelten freunden auf die zarten füße treten zu müssen. es wird so weit kommen, dass ich als erster häkel-messi in die unrühmliche geschichtsschreibung eingehen werde. überall fäden und füllwatte, im stehen schlafen (wenn ich umfalle, falle ich weich), und ständig fussel im mund, weil plötzlich potzblitz auftauchende garne (vielleicht aus der brust von dem sänger von björk?) die zum mund geführte gabel umwickeln; oder noch verheerender: das besteck spießt statt spaghetti bolognese polyacrylknäuel auf. "mist, schon wieder daneben gestochen." das ziemt sich leidlich zur verköstigung, vorrausgesetzt, ich habe den sänger von björk mit auf die gabel gespießt.
menschenfresserisch ziere ich mich nicht zuzugeben, dass ich heute kaum etwas gegessen habe. problem nummer zwo, oder so, im heutigen vergeudungsgezetere. um die mögliche verwechslung mit handarbeitsmaterial (oder sängern) tunlichst zu vermeiden, empfiehlt der kleine chef: bratkartoffeln, spiegelei, schinkenstreifen kross und essiggurken. raus aus dem baumkuchenhaus, runter zum briefkasten, ab aufs feld, du spargelstecherische, geblendete zeitschinderin! agent orange in der uhr zieht dir sonst das restgeld ab.

Montag, 12. März 2012

Dienstag, 6. März 2012

alle fische fliegen hoch!

außer diesen beiden - sie ließen sich zeit
milchmaedchen feiern gern geburtstage. sie backen ihren gästen blaue kuchen, gelbe maisbrote, machen tabouleh, stellen getränke kalt, richten die wohnung her, freuen sich wenn's gefällt.

milchmaedchen bekommen gern geschenke. alle waren toll, am überraschendsten jedoch: ein plattenspieler. ich kann es kaum abwarten, bis mein bruder mir meine alten vinyls schickt. ich hab nicht viele, das ist wahr, aber: mit sonic youth, the cure (und dem star-wars-soundtrack, hihi) knisternd ohrenschmusen, ich raste gedanklich purzelbaumschlagend aus.

milchmaedchen ist es fast egal, wie alt sie geworden sind. jedes mal steht der frühling vor der tür. vogelkolonien kehren aus dem süden zurück. die sonne scheint. das fenster kann offen gelassen werden, ohne dass sich am interieur raureif bildet. anfang märz ist ein perfektes datum. neujahr im milchmaedchenkalender: das wird 3 tage lang gefeiert. ich danke meinen gästen für das gelungene fest!